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Die bunten Außerirdischen aus unserem Geschichtenbuch für die Studie

Projekt Fantasiesprache

Wir gehen davon aus, dass der Erwerb der Schriftsprache nicht erst in der Grundschule beginnt, sondern wichtige Grundlagen bereits im Vorschulalter gelegt werden. So sollten Kinder bereits vor Schuleintritt implizit und sicher Sprache mündlich verwenden können. Im Teilprojekt Fantasiesprache ging es darum, wie der Erwerb des Genus-Kasus-Systems vereinfacht werden kann.

Das Schreiben-lernen kann dazu führen, dass die Kinder dieses implizite Wissen neu organisieren und grammatische Grundlagen der Sprache erkennen und besser beherrschen lernen. Wir gehen davon aus, dass das umso leichter und umfassender geschieht, je mehr implizites Vorwissen die Kinder in der Sprache haben, in der sie schreiben lernen. Eine besonders große Herausforderung im kindlichen Grammatikerwerb stellt das deutsche Artikelsystem dar. Dies liegt unter anderem daran, dass man das grammatische Geschlecht für die überwiegende Mehrheit deutscher Substantive auswendig lernen muss und es nicht aus der Form oder der Bedeutung des Wortes ableiten kann. Man geht davon aus, dass die Artikelwörter und Adjektivendungen, mit denen Substantive zusammen auftreten, den Kindern als Hinweise auf das grammatische Geschlecht eines Substantivs dienen können, vorausgesetzt, sie können diese Hinweise gut erkennen und für sich nutzen. Diese Voraussetzungen können durch die Darstellungsform des sprachlichen Inputs geschaffen werden.


Ziel des Teilprojekts


Ziel dieses Teilprojektes war es, genauer zu erforschen, wie der Input des Sprachmaterials beim Erwerb grammatischer Kategorien strukturiert und dargeboten werden muss, damit es Kindern gelingt, entsprechende Informationen implizit zu entnehmen und entsprechende Kategorien zu erwerben. Inwiefern können Lieder helfen, die Eltern und Kinder gemeinsam singen, oder Bilderbücher mit Texten, die sie gemeinsam lesen? Mittelfristig erhoffen wir uns, auf der Basis unserer Erkenntnisse aus diesem Teilprojekt psycholinguistisch fundierte Fördermaterialien erstellen zu können, die den impliziten Grammatikerwerb im Vorschulalter unterstützen und somit Schrift(sprach)erwerb in der Grundschule vorbereiten können.


Methode


In zwei Studien untersuchten wir unsere Forschungsfragen mit Hilfe einer künstlichen Sprache, die die Kinder unter verschiedenen Darbietungsbedingungen in mehreren Sitzungen spielerisch lernten. In der ersten Studie untersuchten wir, ob eine geblockte Darstellung aller Formen eines Wortes im vergleich zu einer zufälligen Anordnung der Wörter beim Lernen hilft. Eine solche geblockte Darstellung findet sich zum Beispiel häufig in Kinderliedern und -reimen. In der zweiten Studie ging es darum, ob zusätzliche Hinweise auf die Genusklasse, in diesem Fall in Form von flektierten Adjektiven, einen positiven Effekt haben. Durch die Kombination von Artikel und Adjektiv ist die Genusklasse eines Wortes eindeutig erkennbar.

Ergebnisse

In der ersten Studie konnten wir zeigen, dass eine geblockte Darstellung der Sätze zu besseren Lernergebnissen führte. Eine derartige Darstellung ist also ein geeigneter Weg, den sprachlichen Input zu optimieren. Die Ergebnisse der zweiten Studie zeigten, dass die zusätzlichen Hinweise auf die Genusklasse das Lernen erschwerten, dies konnte allerdings dadurch ausgeglichen werden, dass einige Adjektivendungen sehr auffällig waren und dadurch die Aufmerksamkeit der Kinder auf Genus-Hinweise gelenkt haben.